„Knalliger Aufputz für Nathan“
„Die meisten Ex-Gymnasiasten verdrehen reflexartig die Augen, wenn sie Nathan der Weise hören – das Landestheater überrollte das Publikum jetzt jedoch mit einer knalligen Version des verstaubten Lessing-Klassikers,“ heißt es in der Kritik von Jasmin Gaderer in der Kronen Zeitung. „Mit wenigen, aber effektvollen Mitteln stellte Regisseurin Katrin Plötner eine clevere und rasante Inszenierung auf die Bühne des Linzer Schauspielhauses. … In dieser knalligen Umgebung waren die großen Themen des Werks, Religion, Toleranz und Humanismus, hervorragend eingebettet. Bei der Premiere am Samstag waren auch alle Darsteller auf der Höhe: Katharina Knap als geheimnisvoll-gewiefte Sultanin Sittah (die Rolle des Sultans wurde gestrichen), Sebastian Hufschmidt als besonnener Nathan, Theresa Palfi als hysterische Recha, Katharina Hofmann als sorgenvolle Daja. Einen genial dandyhaften Tempelherren gab Markus Ransmayr.“ Jasmin Gaderers Empfehlung: „Für diese Produktion darf sich jeder ‚Ringparabel‘-Traumatisierte ruhig ein Ticket kaufen und dem Stück noch eine Chance geben!“
„Unterhaltsam!“
„Katrin Plötner verdichtet Lessings Drama enorm, fügt ihm Gender-Tausch und Klamauk zu, mutig in 105 Minuten gepresst, eine kurzweilige Premiere“, schreibt Norber Mayer in Die Presse. Für Mayer geriet „die Ausstattung jedenfalls prachtvoll. Reihe um Reihe seidener Vorhänge bis weit nach hinten gehen immer wieder auf und zu, sie dienen raschen Auftritten und Abgängen, sie eröffnen stets neue Perspektiven. … Überragend sind die Auftritte Knaps – tanzend (zur passend orientalisierten Musik von Markus Steinkellner), gestikulierend und redend hat diese Sultanin eine magnetische Wirkung. Auch Schanderer gibt der kleinen Rolle der Klosterschwester Farbe und Eleganz. Das sind die Höhepunkte dieser Inszenierung,“ so Norber Mayer (Die Presse)