Schönheit und Rohheit

Gespräch mit Choreograf Johannes Wieland zur Premiere von neuzeit geführt von Lauren Rae Mace und Roma Janus

  • 5. Oktober 2022
  • |
  • Text: Redaktion

In neuzeit, dem neuesten Stück von Johannes Wieland, ist die Zeit, die Suche nach einem Ausweg, das kontrollierende Zeitgefüge zu sabotieren, das leitende Narrativ seiner choreographischen Auseinandersetzung.

Lauren Rae Mace: Was bedeutet der Titel neuzeit für dich?

Johannes Wieland: Ich habe das Gefühl, wir kommen als Weltgemeinschaft an einen Punkt, an dem wir elementare Entscheidungen treffen müssen: Befähigen wir uns weiter, in einer intakten Umwelt zu bestehen und uns als Spezies weiterzuentwickeln. Oder wollen wir sehenden Auges ins Verderben rennen? Wir positionieren uns, aufgeteilt in Länder, strategisch – aber ist das überhaupt noch zeitgemäß? Sind ein unterschiedlicher Wertekanon und die Kultur die unauflösliche Antwort auf die Frage, ob es Grenzen geben muss? Die neue menschenfeindlichere Zeit wird kommen, wenn wir nicht energisch gegensteuern. Das ist nicht unbedingt fatalistisch, sondern eher realistisch. Und sie wird, gemessen an erdgeschichtlichen Entstehungszeiten, einen sehr kurzen Zeitraum umfassen. Die Krise wird nicht auf einen günstigen Zeitpunkt warten, sie wird einfach kommen. Und sie wird in der Zeitspanne eines Menschenlebens erfahrbar sein, so, wie ihre Ansätze schon jetzt spürbar sind. Diese vorhersehbare Zäsur sollte uns nachdenklich stimmen. Sie sollte uns alle dazu bewegen, umzudenken, jeder für sich, in alle Richtungen. Denn es gibt auch das Prinzip Hoffnung. Wir haben die Fähigkeiten, unsere Technologie und unseren Intellekt zu nutzen. Wir dürfen nur nicht in die falsche Richtung sehen. Es ist unsere Entscheidung. 

Lauren Rae Mace: Wie würdest du deine Ästhetik definieren? – Deine Handschrift?

Johannes Wieland: Andere können das besser beschreiben, ich bin da zu nah dran. Allerdings gibt es Themen, die sich in meiner Arbeit immer wiederfinden lassen, die mich vorrangig interessieren. Dazu gehören die Bereiche Psychologie und Wissenschaft. Die Umsetzung variiert und ist immer themenabhängig. Ich mag keine Schubladen und genieße die Freiheit, die ich mir nehme.

Neuzeit Nicole Stroh

Lauren Rae Mace: Welche kompositorischen Methoden benutzt du, um ein Stück zu kreieren? 

Johannes Wieland:  Ich denke, jede Idee stellt andere Anforderungen, die nicht ich bestimme, sondern, wie gesagt, die Idee. Ich versuche nur, mich zurechtzufinden. Das bedeutet nicht, dass ich kein Konzept oder keine Idee habe, welche Kompositionselemente ich benutzen will. Aber es bedeutet, dass man spüren muss, wie sich die Gruppe während des kreativen Prozesses entwickelt, wo man die Schwerpunkte setzt. Ich arbeite grundsätzlich gerne mit Aufgaben, die die Darsteller:innen und Tänzer:innen als Ausgangspunkt nehmen. Daraus entwickeln wir gemeinsam weiterführende Ideen. Es gibt nicht unbedingt die eine Methode, die für jedes Stück funktioniert. Und ich habe ein langjährig erprobtes, fantastisches Team, welches mich sehr unterstützt. Das besteht hier in Linz aus Lauren Mace, Dramaturgin, und Victor Rottier als choreografischer Assistent. 

Lauren Rae Mace: Wenn du „Zeitlosigkeit“ in einem Bild definieren könntest, wie sähe es aus? 

Johannes Wieland: Ich kann das nicht. Zeitlosigkeit ist für mich gegenstandslos. Allerdings gibt es Entsprechungen, wie zum Beispiel ein leerer weißer Raum. 

Lauren Rae Mace: Kannst du ein interessantes Buch, einen Film oder ein Musikstück empfehlen, das dich zu einigen Ideen in neuzeit inspiriert hat? 

Johannes Wieland: Ja, das Buch Your Brain Is A Time Machine: The Neuroscience and Physics of Time von Dean Buonomao ist ein wirklicher Eye-opener. Aber nach wie vor ist auch der Klassiker, die populärwissenschaftliche Veröffentlichung von Stephen Hawking, A Brief History of Time, eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Beide Bücher lassen einen demütig werden.

Lauren Rae Mace: Was sind die zentralen Leitgedanken für das Bühnenbild? 

Johannes Wieland: Die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft und die Zeitlosigkeit als Ausgangspunkt, als Projektionsfläche für Reflexionen. 

Lauren Rae Mace: Wird es eine Originalmusik geben? Welche Soundelemente sind zu erwarten?

Johannes Wieland: Donato Deliano wird in Zusammenarbeit mit mir eine elektronische Originalkomposition mit Bezügen zu schon bestehender Musik erarbeiten.

Neuzeit Horst Heiss

Lauren Rae Mace: Welche Rolle spielt der Schauspieler Horst Heiss vom Landestheater Linz in der Produktion?

Johannes Wieland: Ich tue mich ein bisschen schwer, in einem Stück ohne lineare Geschichtenerzählung eine „Rolle“ zu benennen. Er hat aber natürlich eine exponierte Position, weil er mit Text und nicht nur mit Bewegung umgehen wird – allerdings sind die Übergänge, auch für die Tänzer:innen, in dem Stück fließend.

Lauren Rae Mace: Wie ist es für dich, zum ersten Mal mit dem Ensemble des Landestheaters TANZ LINZ zu arbeiten?

Johannes Wieland:  Es ist immer spannend, neue Menschen kennenzulernen. Die Tänzer:innen hier am Haus haben mich sehr offen und vertrauensvoll empfangen. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition. Denn im Prozess ist gegenseitiges Vertrauen, neben Risikobereitschaft, Eigeninitiative und Neugier, die wichtigste Voraussetzung. Es macht mir Spaß, mit ihnen zu arbeiten und zusammen auf eine Entdeckungsreise zu gehen.

Lauren Rae Mace: Wenn du in der Zeit in eine andere Dimension reisen könntest, wie sähe diese aus?

Johannes Wieland:  Ich würde gerne in eine Dimension reisen, die mir die Möglichkeit eröffnet, mich selbst besser zu verstehen. Ansonsten wäre ich offen für Vorschläge.

Roma Janus: Johannes, bis noch vor einem Jahr warst du als Tanzdirektor und Hauschoreograf über 15 Spielzeiten am Staatstheater Kassel tätig. Davor und währenddessen hast du sowohl in Nordamerika als auch in Europa gearbeitet. Nun kehrst du als Gastchoreograf in die institutionelle Theaterstruktur zurück. Wie fühlt sich das an? 

Johannes Wieland:  15 Jahre sind eine lange Zeit und man baut viel auf; eine Company, die Arbeit und ein Publikum. Das macht großen Spaß. Ich musste lernen, die Dinge im Kleinen zu managen, aber den großen Bogen nie aus den Augen zu verlieren. Man trägt viel Verantwortung. Verantwortung für die Menschen, die Sparte, das Stück. Es gibt sehr viel Organisation zu bewältigen, den Zusammenhalt zu stärken und Vertrauen zu schaffen. Dinge, die erstmal vordergründig nichts mit Choreografieren zu tun haben. In eine Struktur zurückzukommen wie hier in Linz und sich ausschließlich auf das Stück zu konzentrieren, ist großartig. Ich bin vom Theater hier sehr freundlich und mit offenen Armen empfangen worden. Gibt es einen besseren Start? Die strukturellen Abläufe mit ihren möglichen Schwierigkeiten kann die Kreativität aber manchmal schon bremsen. Ich bin jemand, der gerne nach vorne sieht, freue mich auf das, was kommt, und vermeide es, zu viel zu vergleichen. 

Roma Janus: Was für eine Reaktion auf deine Arbeit würdest du dir vom Linzer Publikum wünschen?

Johannes Wieland: Das ist eine interessante Frage. Denn ich wünsche mir keine bestimmte Reaktion irgendeines Publikums. Das Konzept einer Vorstellung beinhaltet ja etwas Unmittelbares und oft auch das Unbekannte, das Neue.
Das Spannende ist, dass man sich gemeinsam mit allen Beteiligten darauf einlässt. Ich mache einen Vorschlag, etwas, woran man sich reiben kann, was man ablehnt oder euphorisch feiert. Aber genauso unvoreingenommen, wie ich es vom Theaterpublikum erwarte, dem Stück zu begegnen, genauso unvoreingenommen und offen bin ich für seine Reaktionen.

Roma Janus: Lauren, dich verbindet eine lange und enge Zusammenarbeit mit Johannes Wieland, als Tänzerin, Probenleiterin, choreografische Assistentin und Dramaturgin. Was ist eine Konstante in der Arbeit von Johannes Wieland? Wie ist seine Handschrift zu definieren?

Lauren Rae Mace: Johannes ist ein konzeptueller Expressionist auf dem Gebiet des Körpers und der Bewegung. Konstante Themen in seinem Werk weisen auf sein Interesse an der tiefen inneren psychologischen Welt des Menschen hin und der Bedeutung oder Bedeutungslosigkeit unserer Existenz in Bezug auf den größeren Rahmen der natürlichen Welt und des Universums. Er ist ein sozialer Kommentator, der auf subtile Weise den Status quo in Frage stellt und es genießt, die menschliche Natur in all ihrer Schönheit und Rohheit zu zeigen.

Wielands Handschrift lässt sich als ironisch, kompromisslos, neugierig, visionär, roh, paradox, herausfordernd, lustvoll und resonant definieren. Geerdete, kraftvolle, gegen-die Wand- schlagende Kompositionen sind zu erwarten. Das Ganze explosiv vertiefend ist die Handschrift von Wieland.

Roma Janus: Worin besteht deine Aufgabe bei dem Stück neuzeit? 

Lauren Rae Mace: Die Arbeit einer Tanzdramaturgin bedeutet ständige Entwicklung. Es ist eine Praxis, und die Definition der eigenen Rolle braucht Zeit. 

Ich betrachte mich als einen menschlichen Resonanzboden. Johannes und ich besprechen verschiedene produktionsbezogene Aspekte: die Funktion des Bühnenbildes, welche Bildsequenzen im Vordergrund stehen sollen (und warum), wie das Bewegungsmaterial zwischen den Szenen eingesetzt werden soll, wo es ruhigere Momente geben soll, wo es lautere Momente geben soll, welche Aufgaben den Tänzer:innen zuerst gegeben werden sollen, wie die Aufgaben entwickelt werden sollen, welche Qualität der Bewegung in eine bestimmte Szene eingebaut werden soll, was die wichtigsten Emotionen in bestimmten Szenen sind, wie wir Szenen aufbauen und wie sie realisiert werden sollen. Ich leite die Proben, wenn Johannes nicht anwesend sein kann, ich betreue die einzelnen Tänzer:innen beim Erlernen eines neuen Stils und helfe ihnen, die Handschrift von Johannes zu erkennen. Ich bin da, um seine Vision zu unterstützen, Input zu geben und eigene kreative Impulse zu liefern.

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