BEKENNTNISSE – DAS MOTTO DER SPIELZEIT 2019/2020

BEKENNTNISSE – DAS MOTTO DER SPIELZEIT 2019/2020

  • 9. April 2019
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  • Text: Philip Brunnader

39 Neuproduktionen aus Oper, Operette, Musical, Tanz, Schauspiel und Junges Theater

Unter dem Motto BEKENNTNISSE präsentierte Intendant Hermann Schneider heute seine vierte Spielzeit am Landestheater Linz. 39 Neuproduktionen − darunter zehn Uraufführungen und eine Europäische Erstaufführung stehen auf dem Spielplan. Hinzu kommen fünf Wiederaufnahmen.

Der Kartenvorverkauf für die Spielzeit 2019/2020 beginnt am Dienstag, den 23. April 2019 um 9.00 Uhr!

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ÜBERSICHT STÜCKE 2019/2020

Hermann Schneider, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Dr. Thomas Königstorfer | Foto: Petra Moser

OPER/OPERETTE

Werke mit Bekenntnischarakter

Am Beginn der Spielzeit wird bewusst die Grand opéra Le Prophète des jüdischen Komponisten Giacomo Meyerbeer Richard Wagners Bühnenweihfestspiel Parsifal (Regie: Stephan Suschke) gegenübergestellt. Dirigiert werden die zwei Werke von Chefdirigent Markus Poschner. Klassiker wie Mozarts Singspiel Die Entführung aus dem Serail (Regie: Francois De Carpentries), das von der Unsicherheit des interkulturellen Dialogs zwischen dem aufgeklärten Europa und dem scheinbar reaktionären Morgenland erzählt, oder Verdis populäre Oper Il trovatorestehen ebenso auf dem Spielplan wie die Uraufführung von Michael Obsts neuer Oper Unter dem Gletscher (Libretto und Regie: Hermann Schneider). Des Weiteren inszeniert Operettenspezialist Karl Absenger Millöckers Operettenklassiker Der Bettelstudent.

In der BlackBox darf man wieder auf Entdeckungen und weitere Opernschätze gespannt sein: darunter Cimarosas Opera buffa Il matrimonio segreto, Benjamin Brittens Kammeroper The Rape Of Lucretia und ein spartenübergreifendes Projekt, ein neues Musiktheater von Peter Androsch: Die Schule oder das Alphabet der Welt. Ein weiteres spannendes Projekt ist CrossOpera, ein Zusammenschluss mehrerer europäischer Theater: drei Opernhäuser (Modena, Novi Sad, Linz) bringen gemeinsam drei Kurzopern auf die Bühne, die an allen drei Orten zur Aufführung kommen werden. Zwei Kinderopern für die Kleinsten ab 4 bzw. 6 Jahren runden den Opernspielplan ab.

Matthias Davids, Mei Hong Lin, Norbert Trawöger | Foto: Petra Moser

MUSICAL

Sister Act“ eröffnet die Spielzeit 2019/2020

Wieder einmal ist es dem Landestheater Linz gelungen, sich die Rechte für ein Hit-Musical zu sichern. Mit Sister Act, nach der bekannten Filmkomödie mit Whoopie Goldberg, eröffnet die Musicalsparte die kommende Spielzeit. Regie führt Andreas Gergen. Danach folgt die Europäische Erstaufführung des bittersüßen Musicals Mary und Max, nach dem vielfach preisgekrönten Stop-Motion-Film von Adam Elliot. Ein neues Musical zum Lachen, Weinen und Mitfiebern! Mit Die spinnen, die Römer! (Regie: Matthias Davids) kommt ein weiteres Musical des amerikanischen Musiktheater-Papstes Stephen Sondheim ins Musiktheater – eine der lustigsten Musicalkomödien überhaupt.

Auch eine Uraufführung wird es in der Spielzeit 2019/2020 geben: 2016 schrieben die Norweger Gisle Kverndokk und Øystein Wiik für das Landestheater Linz das mehrfach preisgekrönte Musical In 80 Tagen um die Welt. Nun erhielten sie die exklusiven Rechte, Ingmar Bergmanns berühmte Familiengeschichte Fanny und Alexander als Musical zu adaptieren. Des Weiteren darf man sich mit Wir sind Musical! auf ein Highlight-Konzert mit dem Linzer Musicalensemble und dem Bruckner Orchester Linz freuen.

TANZLIN.Z

„Le sacre du printemps“, „Cinderella“, „Credo“ und Wiederaufnahme „Carmina Burana“

Tanzdirektorin Mei Hong Lin und Chefdirigent Markus Poschner bringen gemeinsam Igor Strawinskys Meisterwerk Le sacre du printemps auf die Bühne. Igor Strawinsky provozierte mit diesem Schlüsselwerk der musikalischen Moderne einen der größten Skandale der Tanzgeschichte. Die Uraufführung 1913 in Paris wurde zum Fiasko. Mit Cinderella von Sergej Prokofjew zeigt Mei Hong Lin einen weiteren Klassiker der Moderne. Prokofjew schuf mit seiner Komposition über das zeitlose Märchen vom Aschenputtel eine der stärksten Ballettmusiken. Nach Johann Kresnik lädt Mei Hon Ling einen weiteren prägenden Protagonisten des Tanztheaters ein: Der Schweizer Tänzer und Choreograf Urs Dietrich wird sich in Credo mit dem Spielzeitthema „Bekenntnisse“ auseinandersetzen. Wiederaufgenommen wird in dieser Spielzeit Carl Orffs monumentaler Klassiker der Moderne Carmina Burana in Mei Hong Lins umjubelter Interpretation.

Stephan Suschke | Foto: Petra Moser

SCHAUSPIEL

Komödie, Drama, Vorstadtlegende, Zaubermärchen – da ist alles dabei!

Das Schauspielhaus und die Kammerspiele an der Promenade werden unter Schauspieldirektor Stephan Suschke wieder ein Ort für Komödie, Drama, Volksstück und vieles mehr. Eröffnet wird die neue Spielzeit mit Friedrich Schillers Trauerspiel Maria Stuart (Regie: Susanne Lietzow). Neben Lessings Klassiker der Aufklärung Nathan der Weise (Regie: Katrin Plötner) zeigt das Landestheater Linz Jedermann (stirbt) von Ferdinand Schmalz, dem vielfach preisgekrönten österreichischen Dramatiker, der für Jedermann (stirbt) 2018 den NESTROY-Theaterpreis für das beste Stück erhalten hat.

Weiteres stehen mit Ferdinand Raimunds Zaubermärchen Der Verschwender (Regie: Georg Schmiedleitner), Thomas Bernhards Theaterstück Ritter, Dene, Voss (Regie: Stephan Suschke), Peter HandkesImmer noch Sturm (Regie: Stephanie Mohr) und Elfriede Jelineks freier Fortschreibung Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften (Regie: Charlotte Sprenger) von Henrik Ibsens bürgerlichem Beziehungsdrama Nora oder Ein Puppenheimweitere Werke österreichischer Autor*innen auf dem Spielplan.

Peter Wittenberg inszeniert in der kommenden Spielzeit Ferenc Molnárs zeitlos gültigen Theaterklassiker Liliom. Neue Wege werden mit den CyberRäubern und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe und dem gemeinsamen digitalen Projekt Prometheus Unbound (Uraufführung) beschritten. Zusammen mit Martin Gruber und dem aktionstheater ensemble gibt es mit Arbeitstitel: Wann beginnt das Leben gibt es eine weitere Uraufführung zu aktuellen Themen. Die dritte Uraufführung im Schauspiel ist Die Totenwacht (Regie: Sara Ostertag, Musik: Clara Luzia), ein Theaterstück nach der gleichnamigen Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach. Mit der turbulenten Komödie Oscar von Claude Magnier(Regie: Stephan Suschke), mit der dem französische Schauspieler Louis de Funès sein Durchbruch am Theater gelang, endet die Spielzeit im Schauspiel.

JUNGES THEATER

Vom Weihnachtsmärchen bis zum Märchenchaos

Die Sparte Junges Theater startet mit dem sommerlichen Road-Trip Tschik (13+), einer berührenden und komischen Coming-of-Age-Geschichte in die Spielzeit. Als Weihnachtsmärchen zeigt das Junge Theater mit Die Schneekönigin (6+) eines der bekanntesten Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Eine magische wie zeitlose Geschichte über Freundschaft, Mut, Tapferkeit und die Kraft der Liebe, inszeniert von Spartenleiterin Nele Neitzke.

Auch ein Junger Klassiker Short Cuts erwartet das Publikum in der neuen Spielzeit. Ich bin nicht Siegfried (8+) ist ein turbulentes Erzähltheater über den großen Helden des Nibelungenliedes. In Angstmän (8+) werden mit Witz, viel Charme und zwei außergewöhnlichen Superhelden relevante Themen wie Angst vor dem Alleinsein, Streit und Versöhnung behandelt. Märchenfans dürfen sich auf die Uraufführung von Es war einmal … (5+), in der der böse Wolf auf den Froschkönig trifft, freuen. Heidelinde Leutgöb inszeniert mit Die Weiße Rose (13+) ein ebenso packendes wie zum Nachdenken anregendes Stück. Die Spielzeit endet im Jungen Theater mit der Uraufführung Erwartung: Erster Schnee (13+) nach einer Erzählung von Sophie Reyer.