Wünsche, Vorsätze und viel Arbeit

Zur Premiere von Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch.

PremierenfieberWunschpunsch

Silvester ist ein seltsames Ereignis: Das eine Jahr endet, das andere fängt an – und dafür gibt es eigentlich keinen anderen Grund als das Kalendersystem, auf das wir uns in der westlichen Welt geeinigt haben. Dennoch wünschen wir allen, die wir treffen, ein „gutes neues Jahr“ oder eine kreative Variation davon.

Der Jahreswechsel ist auch für viele ein Anlass, sich etwas gute Vorsätze vorzunehmen. Zum Beispiel will man mehr Sport machen, verpackungsfreier einkaufen oder die eigenen Texte für unser Theatermagazin, das FOYER5, immer schon eine Woche vor dem Abgabetermin schreiben. Nur werden Neujahrsvorsätze meistens irgendwann im Laufe des Jahres dann doch gebrochen und auch trotz der Wünsche geht das neue Jahr oft so weiter, wie das alte aufgehört hat.

Seltsamerweise hört man kaum, dass jemand „schlechte“ Vorsätze fasst (wie den Vorsatz, jeden FOYER5-Text erst am Vorabend des Abgabetermins zu beginnen – frühestens).

Vorsätze sind scheinbar viel einfacher zu halten. Allerdings nur scheinbar. Ich beschließe gelegentlich einen schlechten Vorsatz. Gehalten wird dieser auch nicht, dafür habe ich dann kein schlechtes Gewissen wegen ihm.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch Probe
Kevin Bianco und Vivian Micksch bei den Proben | Foto: Philip Brunnader

In unserem Familienstück Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch haben die zwei Gegenspieler:innen für das fast vergangene Jahr eine Menge schlechte Vorsätze gehabt (Flüsse vergiften, Tierarten ausrotten… ). Als Gegenleistung für ihre Macht und Zauberkraft sind diese sogar vertraglich festgelegt. Daher haben Prof. Dr. Beelzebub Irrwitzer und Tyrannja Vamperl sehr wohl Sorge, sie nicht erfüllt zu haben, denn das würde üble Konsequenzen für sie nach sich ziehen. Doch die Silvesternacht ist die Gelegenheit, den besagten Wunschpunsch zu brauen – der ihnen all ihre bösen Wünsche erfüllen kann. Am praktischsten daran ist, dass der Wunschpunsch bis Mitternacht eine Umkehrwirkung hat: Es passiert genau das Gegenteil von dem, was man sich wünscht. Sie haben nämlich Spione im Haus. Vor denen wollen sie weiterhin den Schein wahren, große Wohltäter:innen der Menschheit zu sein und sich das Beste für Mensch und Welt wünschen – und so das genaue Gegenteil eintreten lassen. Die beiden Spione sind ein Kater und ein Rabe – die sich zu allem Unglück erstmal nicht leiden können. Der Kater findet den Raben unhöflich, der Rabe sieht im Kater den gefürchteten Vogelfresser. Und doch müssen sie zusammenhalten um – ganz ohne Magie, Macht und gleichzeitig unter Zeitdruck – die Pläne der beiden Menschen zu vereiteln.

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Ensemble bei den Proben | Foto: Philip Brunnader

Denn so ist das mit Silvester: Wünsche und Vorsätze sind schön und gut, aber wenn dann etwas passieren soll (bzw. in diesem Fall, nicht passieren soll), muss man eben handeln.

Übrigens: Damit unser Stück ab November Schulklassen und Familien begeistern kann, haben wir schon mit den Proben begonnen.

„Theatermagie“ funktioniert nämlich auch nicht durch Wünsche und Vorsätze, sondern durch Proben, vorbereiten, planen, ausprobieren – das klingt jetzt nach viel Arbeit, aber es soll ja etwas Gutes dabei rauskommen. Und darauf freuen wir uns alle schon!

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Gemma Vannuzzi und Jonas Hämmerle bei den Proben | Foto: Philip Brunnader

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