„Aktueller denn je“
Für Peter Jungblut vom Bayerischen Rundfunk ist Meyerbeers „Große Oper aktueller denn je und kommt in Linz … zeitgemäß, opulent und schlüssig auf die Bühne. … Gut, das Alexander von Pfeil diese Geschichte in die Gegenwart holt, ohne sie deshalb konkret zu verorten … so bleibt der ‚Prophet‘ optisch so universal, wie er inhaltlich ja ist.“ Sein Fazit: „Insgesamt eine sehr schlüssige Deutung … fast schon unheimlich.“ Johann Wahlmüller berichtet in der Kronen Zeitung von einem „Massenspektaktel“. „Die in manchen Szenen fast erdrückende Anzahl an Darstellern auf der Bühne, darunter drei Chöre, macht die Massenphänomene für den Zuseher physisch erlebbar. Besonderer Applaus des beeindruckten Premierenpublikums galt Katherine Lerner, deren aufopfernde Darstellung der Prophetenmutter Fidès vor allem in den letzten beiden Akten berührte“, so Wahlmüller.
„Opulente Premiere“
„Die Linzer Neuinszenierung konnte zusammen mit der sich steigernden Musik und der dramatischen Handlung vor allem im zweiten Teil des Abends überzeugen. … Katherine Lerner gebührt die Krone des Abends!“ findet Paul Stepanenk vom OÖ Volksblatt, der von den Leistungen der Sänger*innen „beeindruckt“ war. „Das Bruckner Orchester Linz überzeugte restlos,“ schreibt Michael Wruss (OÖNachrichten) in seiner Kritik. Für ihn wirft „die Inszenierung mehr Fragen auf, als sie beantwortet. … Das wirkliche Highlight des Abends war das Bruckner Orchester unter Markus Poschner, das die höchst komplizierte und stilistisch vielfältige Partitur virtuos und klanglich absolut fulminant umsetzte und sich damit erneut in der ersten Liga internationaler Opernorchester behaupten konnte,“ so Michael Wruss. Im Der Standard berichtet Stefan Ender von einer „akustisch vergnüglichen Inszenierung.“ „Parallelen zur Jetztzeit gibt es viele in dieser historischen Vorlage,“ heißt es in Opera Online bei Helmut Pitsch „Intelligent und mit viel Gespür nutzt der Regisseur dieser Neuinszenierung Alexander von Pfeil diese zu Terrorregimen wie wir sie zur Zeit in Form des IS, der Boko Haram oder Al Quaida täglich in Bildern erleben,“ so Pitsch weiter.