13 Fragen an Daniela Dett

13Fragen

1 | Was ist dein Morgenritual?
Ich wache auf und frage meinen Körper: „Wie geht es dir?“ Hin und wieder sagt er leider inzwischen: „Du wirst älter.“ Im Bad wasche ich mir die Restmüdigkeit mit eiskaltem Wasser aus dem Gesicht. Dann kommt ein großes Frühstück: Tomaten, Schafskäse, Oregano, Hummus etc. Nach etwa einer Stunde bringe ich dann meine Stimme in Schwung, und dann geht’s auf die Probe.

2 | Was liest du gerade?
„Die Abenteuer des Joel Spazierer“ von Michael Köhlmeier.

3 | Als welches Tier wärst du glücklich?
Spontan würde ich gern ein Steinadler sein. Er fliegt in großen Höhen, ist ungestört vom Gewimmel auf der Erde und hat von dort einen Blick auf das Ganze. Steinadler sind sehr treu, sie haben lebenslang nur einen Partner. Und natürlich: Fliegen muss einfach gewaltig sein.

4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Kaiserschmarrn, Gemütlichkeit, aber leider auch Bequemlichkeit.

5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Eine Führung mit dem „Nachtwächter zu Lintze“.

6 | Was macht dich verlegen?
Zu viele Komplimente. Oder: Wenn ich in ein Fettnäpfchen trete und das aufgedeckt wird. Ich bin zum Beispiel einmal nach einer Vorstellung auf eine Bekannte, die die Vorstellung gesehen hat, zugegangen und habe sie gefragt, wann denn der Geburtstermin ist. Woraufhin sie mir sagte, sie sei gar nicht schwanger …

7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Die Frage: „Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ Meine Antwort: „Das kommt auf die Frage an.“

8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Ein Puppentheater in einem Bauernhof in Meggenhofen. Ich war ungefähr 4 Jahre alt, ich habe keine Ahnung mehr, welches Stück gespielt wurde, aber es war ein sehr sinnliches Erlebnis: Theater unter freiem Himmeln, es liefen Tiere herum – alles sehr liebevoll. Und es waren viele Kinder da, die aus der weiteren Umgebung kamen und die ich noch nicht kannte. So eine Art von Rummel hat mir immer sehr getaugt.

9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Mich interessiert Medizin sehr – ich wäre gern eine Art Frau Doktor House, eine verschrobene, aber brillante Diagnostikerin.

10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Handy, Kosmetik-Koffer, Kleidung (sofern es sich um eine warme Insel handelt)

11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Mahlers Fünfte. Diese Sinfonie hat starke Emotionen und überwältigende Bilder in mir hervorgerufen und das durch alle Abstufungen von Liebe und Hass, Idylle und Tristesse … das fand ich wirklich außergewöhnlich.

12 | Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich würde wahnsinnig gerne mal in die privaten Räume der tonangebenden Politiker dieser Welt vordringen, um zu erfahren, was in denen vorgeht. Auch bei katholischen Würdenträgern würde ich mich liebend gerne heimlich umschauen. Und ich möchte mich mal in eine Raumsonde schmuggeln, aus dem Weltraum auf die Erde zu schauen – siehe Steinadler …

13 | Dein liebster Ort in Linz?
Die Aussichtswiese beim Gasthaus Freiseder. Oder wenn’s wirklich in Linz sein soll, dann die Terrasse des Cafés Traxlmayr.

—–

Daniela Dett wurde in Bad Aussee/Steiermark geboren. Sie studierte Geschichte und Französisch, studierte Musical an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und Jazz- und Populargesang am Linzer Bruckner-Konservatorium für IGP. Sie wirkte in zahlreichen Musicalproduktionen mit, u. a. Just So, Blutiger Honig, La Cage aux Folles, The Rocky Horror Show, I do, I do, Anatevka, Candide und Irma la Douce (Titelrolle). Als Schauspielerin war sie im Theater Phönix, im Rosengarten, in der Komödie Frankfurt, beim TheaterSpectacel Wilhering, im Theater der Jugend Wien, beim Musikfestival Steyr, in Bad Hall im Linzer Posthof und am Theater im Hof in Enns zu sehen. Von 2006 bis 2009 war Daniela Mitglied des u\hof:-Ensembles am Landestheater Linz. Seit Dezember 2012 ist sie fixes Mitglied des Linzer Musicalensembles und war seither in fast allen Produktionen in Hauptrollen zu sehen, zuletzt als „Mutter“ in Ragtime.

Weitere Themen

George und Ira Gershwin
Musical

George Gershwin

Der zehnjährige George Gershwin war ein hyperaktiver, rauflustiger New Yorker Straßenjunge, der regelmäßig die Schule schwänzte – das Gegenteil seines pflichtbewussten älteren Bruders Ira. Doch eines Tages hörte er von der Straße, wie sein Mitschüler Max Rosenzweig in der Schulaula Violine spielte – und war gebannt.

PremierenfieberStrikeUpTheBand
Das Licht auf der Piazza Sujet
Musical

Das Licht auf der Piazza

Knapp ein Prozent der österreichischen Bevölkerung ist von geistigen Beeinträchtigungen betroffen, seien sie angeboren oder durch eine Krankheit oder einen Unfall bedingt. Das Musical Das Licht auf der Piazza greift ein nach wie vor tabuisiertes Thema auf: Wie geht die Gesellschaft mit dem Bedürfnis dieser Menschen nach Liebe und Sexualität um?

PremierenfieberDasLichtaufderPiazza
Die Königinnen
Musical

Zwei Diven, die aufeinander losgelassen werden

Henry Mason und Thomas Zaufke bescherten dem Landestheater mit Der Hase mit den Bernsteinaugen bis unters Dach ausverkaufte Vorstellungen, begeisterte Kritiken und vier Deutsche Musical Theater Preise, unter anderem den für das Beste Musical. Als Auftragswerk des Landestheaters entwickeln sie nun einen Musicalthriller um die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. von England.
Im Interview mit Arne Beeker spricht Librettist Henry Mason über die Hintergründe und Entstehung von Die Königinnen.

PremierenfieberDieKöniginnen
Tootsie, Gernot Romic
Musical

Wird ein Mann erst als Frau zu einem besseren Mann?

Am 10. Oktober 2022 stellte Nils Pickert seine Kolumne im Standard unter den Titel „Arbeit am besseren Mann“. Darin entwirft er die Utopie einer Welt mit „zärtlichen, freundlichen, gewaltfreien und gütigen“ Männern. Die traditionell meinungsfreudige Standard-Leserschaft (die Leserinnenschaft eher weniger) bedachte den Artikel in der Folge mit 837 Online-Kommentaren, in der Mehrheit kritisch. Der Leser mit dem Namen „DailyReader“ zum Beispiel verweist auf die seiner Meinung nach evolutionär notwendige Anlage des Mannes zu Aggression und Gewalt:

PremierenfieberTootsie
BÄM! header
Musical

Fünftes Rad am Wagen?

In diesem April feiern wir das 10-jährige Jubiläum des Linzer Musicalensembles – aber die Vorbereitungen dafür begannen schon lange vor April 2013. Anfang 2011 rief der damalige Intendant Rainer Mennicken bei Matthias Davids an. Im September 2012 (wegen einer Bauverzögerung wurde es schließlich April 2013) werde das neue Linzer Musiktheater eröffnet, das alte Landestheater bleibe bestehen, die Anzahl der zu füllenden Plätze werde also um viele hundert anwachsen. Er, Mennicken, habe da eine Idee: eine fünfte Sparte, eine Musicalsparte!

PremierenfieberBÄM!10JahreMusicalensembleLinz
Natascha, Pierre und der große Komet von 1812
Musical

Kometen und Schicksale

Der Stern von Bethlehem, der den drei Weisen den Weg aus dem Morgenland zur Wiege des Jesuskinds gewiesen haben soll, ist wohl das bekannteste Himmelsphänomen, das mit einem irdischen Ereignis verknüpft gewesen sein soll. „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihm zu huldigen“, erklären sie laut Matthäus ihre unerwartete Ankunft in Bethlehem, einem unscheinbaren Vorort der Hauptstadt Jerusalem. Der Stern sei vor ihnen hergezogen und dann über dem „Ort, wo das Kind war“, stehengeblieben.

PremierenfieberKomet
Catch me if you can
Musical

Hochstapeleien – Von Lügnern in Uniform und weißem Kittel

Bäte man den 10- oder 12-jährigen Nachwuchs, das Wort „Hochstapler“ zu definieren, so erntete man höchstwahrscheinlich folgende rasant erwiderte Antwort: „Hochstapler:innen (Papa, du bist so was von gestern, gewöhn dich endlich mal ans Gendern) sind Leute (Kunstpause), die zum Beispiel außergewöhnlich hohe Jenga-Türme bauen können, die also (triumphierend:) hoch stapeln.“

Gut, wir bereits von Arthritis und Altersflecken geplagten über … äh … 30-Jährigen wissen es natürlich besser – aus etymologischer Sicht leitet sich das stapeln im Hochstapeln auch gar nicht von dem Wort heutiger Bedeutung her.

PremierenfieberCatchMeIfYouCan