1 Was ist dein Morgenritual?
Wenn ich die Zeit dazu habe, ziehe ich 20 Minuten lang Öl. Das tut meinem Zahnfleisch sehr gut. Dabei lese ich in meinem aktuellen Buch (momentan ist das gerade „Der Geheimagent“ von Joseph Conrad). Dann mache ich mir Kaffee und trinke diesen lesend im Bett. Den Tag so beginnen zu können, mit Kaffee und Literatur, ist für mich der Inbegriff von Luxus und ich fühle mich dabei wahnsinnig privilegiert.
Wenn ich arbeite, entfällt das Ölziehen und ich lese beim Kaffee laut aus bestimmten genau dafür ausgesuchten Büchern, um die Stimme warm zu machen und ebenfalls mit guter Literatur in den Tag zu starten. Derzeit sind das frühe Schriften von Karl Kraus.
2 Als welches Tier wärst du glücklich?
Ganz bestimmt als Stofftier, das bei uns zu Hause lebt.
Darüber hinaus liebe ich Vögel: Seit langem bin ich ein Fan von Raubvögeln, weil ich von der Technik fasziniert bin, sich im Wind und von der Thermik tragen zu lassen. Hier im Lungau leben seit Kurzem einige Mäusebussarde, denen ich immer wieder zuschaue. Ich erfreue mich aber auch an Singvögeln. Seit gut einer Woche sind die Rotschwänzchen wieder da. Ein Gelbspötter hat uns besucht und ein Stieglitz. Für welchen Vogel ich mich nun entscheiden würde, wollte ich einer sein, kann ich aber nicht sagen. Doch es wäre auf jeden Fall ein Vogel
3 Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
obezahn, auffisteign, liegenlassen
4 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Ich würde bestimmt die Welt retten wollen. Aber wahrscheinlich würde ich lauter Quatsch machen.
5 Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Falkner, Senner oder Fremdenführer.
6 Was macht dich verlegen?
Wenn ich gelobt werde.
7 Mit wem/mit was würdest du für einen Tag dein Leben tauschen?
Mit meiner Frau. Ich würde gerne mich selbst erleben. Dann könnte ich vielleicht einige Fehler und schlechte Eigenschaften vermeiden.
8 Wenn du keine Angst hättest, was würdest du tun?
Bergsteigen.
9 Welche drei Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Fotoapparat, Laubbläser, Ratgeber
10 Als Kind wolltest du so sein wie …?
In vielen Dingen war mein inzwischen verstorbener großer Bruder mein Idol: Er war laut, lustig, optimistisch, selbstbewusst, spendabel, ein guter Fußballer; er hatte ein schnelles Auto, immer einen lustigen Spruch und einen Schlag bei Frauen.
11 Was willst du nie über dich hören müssen?
Unwahrheiten.
Ich habe natürlich bereits viele schlechte Sachen über mich gehört. Aber wenn das persönliche Ansichten sind, will ich sie schon gelten lassen − auch wenn sie mich kränken.
12 Dein liebster Ort in Linz?
Die Martinskirche.
13 Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Natürlich die Gretchenfrage:
Nein, ich glaube an keinen Gott! Aber ich glaube daran, daß der 1. FC Kaiserslautern in den nächsten 50 Jahren nochmal deutscher Meister werden kann. In der Hauptsache glaube ich aber an die Liebe.
14 Wie verbringst du deine Zeit während der Corona-Isolation?
Mit meiner Frau in jener Gegend, in der ich aufgewachsen bin: in Tamsweg. Dabei wird viel gelaufen, viel gelesen, viele Spaziergänge unternommen, Theaterstücke gestreamt und telefoniert.
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Ich bin in Salzburg geboren und in Tamsweg aufgewachsen.
Nach einem Jusstudium in Salzburg habe ich die Schauspielschule in Wien besucht und war danach in Festengagements in Memmingen, Linz, Konstanz und Würzburg. Danach wurde sechs Jahre lang frei gearbeitet, u. a. am Bayrischen Staatsschauspiel München, bei den Salzburger Festspielen, am Schauspiel Dortmund und an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf.
Vor meinem nun zweiten Engagement in Linz war ich noch drei Jahre fest am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken.