DIESE NORA STAMMT AUS EINER ANDEREN WELT!

Ironisch, bunt und schrill erzählt. Jubel für Elfriede Jelineks Theaterdebüt!

PremierenfieberNora

Am Samstag, 22. Februar hatte Elfriede Jelineks Drama Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte in der Inszenierung von Charlotte Sprenger seine bejubelte Premiere in den Kammerspielen. In der Titelrolle begeisterte Anna Rieser, NESTROY-Preisträgerin 2019 (Bester Nachwuchs) das Publikum. Hier können Sie die Essenzen aus den Pressestimmen nachlesen.

„Ironisch, bunt und schrill erzählt!“

„Ein rosarotes Raumschiff schwebt vom Theaterhimmel in die Tiefe und landet – mitten in einem Erdloch. Heraus steigt Nora, im rosa Kleidchen und mit roten Gummistiefeln. So viel ist klar: Diese Nora stammt aus einer anderen Welt,“ so beschreibt Herbert Schorn in den OÖNachrichten den Beginn des Abends. „Erzählt wird die Geschichte in bunten, grellen Bildern gewürzt mit Ironie und Witz,“ heißt es in seiner Kritik weiter. „In ihrer Darstellung beeindruckten vor allem Anna Rieser als Nora, Hanna Binder als Caroline Weygang und Jan Nikolaus Cerha als Frau Linde.“ Schorns Fazit in den OÖNachrichten: „Pessimistische, aber nicht hoffnungslose Zustandsanalyse der Gesellschaft und ihrer Geschlechterrollen, ironisch, bunt und schrill erzählt!“

„Spannende und mutige Inszenierung. Eine Wucht!“

Für Jasmin Gaderer von der Kronen Zeitung ist eines klar: „Jelineks Nora ist eine Paraderolle für das junge Schauspieltalent Anna Rieser. Als Ex-Hausfrau am Selbstverwirklichungstrip bitzelt, stampft, schnauft und heult sie sich in die Herzen des Linzer Publikums. Eine Wucht!“ Das Pulbikum, so Frau Gaderer in der Kronen Zeitung „bekam bei der Kammerspiele-Premiere am Samstag eine schrille, spannende Jelinek-Nora zu sehen … zwei bunte, schrille Stunden, in denen weder die Gesellschaftskritik der Nobelpreisträgerin Jelinek, noch zündender Slapstick zu kurz kommt,“ so ihr Resümee.

„Dystopisches Spiel à la Stanley Kubrick“

Andreas Huber vom OÖ Volksblatt berichtet von einer „umjubelten Premiere“ mit „verdiensten Applaus für Schauspieler*innen und Regisseurin. … Es war schon ein Erlebnis, das da auf das Publikum eingeprasselt ist.“ Für Huber war „Nora – irrsinnig nuanciert und großartig gespielt von Anna Rieser.“ Vom Setting „beeindruckt“, „fasziniert von Sprengers Liebe zum Detail“, „überzeugt vor allem die Leistung der Schauspieler … in Spiel, Mimik und Gestik mehr als grandios“ heißt es im OÖ Volksblatt weiter. Hubers Fazit: „Nora (Anna Rieser) feiert in einem großartig inszenierten, dekadenten Tanz das Leben in der Abwärtsspirale. Gerade diese Szene ist wie ein Rausch für Augen und Ohren.“

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