Sowohl Kunst als auch Natur sind eigentlich nicht definier-, nicht greifbar.
da gebe ich ihnen insofern recht, als ich glaube, dass wir heute nicht mehr in der lage sind, begriffe zu definieren, und zwar deswegen, weil die sprache schon verhurt und missbraucht ist.
Sie arbeiten allerdings auch mit Sprache.
ich arbeite mit der sprache, benütze sie aber als vehikel, ich arbeite mit der realität, mit der wirklichkeit, mit vorgefertigten gegebenheiten. ich habe dabei aber umlernen müssen, umlernen insofern, als wir nicht mehr so malen können wie etwa waldmüller, und dass es vor allem nicht darum geht, gegebenheiten darzustellen, zu portraitieren. unsere aufgabe ist es eher, bereits vorhandenes zu intensivieren.
Für jemanden, der die Natur so sehr beobachtet und liebt wie Sie, muss doch die Gefährdung eben jener Natur sehr schmerzhaft sein.
da werden viele phrasen gedroschen, da wage ich kein urteil zu fällen, das ist sehr gefährlich.
Natur und Kunst in ländlicher oder urbaner Umgebung prägen Künstler:innen sehr unterschiedlich, wie haben Sie es erlebt?
schaun’s, ich bin lieber am land als in new york, denn in new york sehe ich keine sterne, habe ich keinen zugang zum kosmos, hier schon, da weiß ich, ich bin in einem ganzen. wenn ich in einer großstadt nur einen verdreckten himmel sehe, fühle ich nur meine kleinheit.
Ich möchte Sie zitieren: „in letzter zeit erkenne ich immer mehr, dass das, was vor allem die musik und die unermessliche schönheit von tönen und farben in der malerei bringen können, eigentlich in der natur bereits vorliegt.“ Wie hat diese Erkenntnis Ihr kompositorisches Tun beeinflusst oder möglicherweise verändert?
indem ich vorhandenes herangezogen und zu meinen kompositionen arrangiert habe. letztlich möchte ich aber jede kunst zur ekstase führen, malerei, theater und eben auch musik.